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Berlintour mit Besuch der LOXX Miniaturwelten (12.01.2006)
Die Deutsche Bahn AG "spendierte" mit dem Deutschland-Ticket mal wieder eine preisgünstige Reisemöglichkeit ohne Limit zum Festpreis. Welches Reiseziel sollten wir dieses mal anfahren? Nach MiWuLa in Hamburg war jetzt das LOXX in Berlin an der Reihe. Wir wollten sehen, was die Berliner so auf die Beine gestellt haben. Vor allem wollten wir wissen, ob die groß angekündigten Highlights wie "Weltgrößte PHS Modellbahnanlage" diesen Anspruch wirklich halten können.
Die Deutsche Bahn hat alles getan, um die Züge in die Stadt ihrer Hauptverwaltung pünktlich ankommen und abfahren zu lassen. Kurz: es hat alles geklappt.
Vorab zur Einstimmung auf das LOXX:
- Das LOXX liegt sehr zentral in Berlin
- Im LOXX hat jeder seinen Platz in der ersten Reihe
- Das Verkehrsaufkommen der Züge ist für den Zuschauer nachvollziehbar
- Alle vier Jahreszeiten sind auf der Anlage dargestellt und können besichtigt werden
- Es gibt auch versteckte Szenen aus dem täglichen Leben
- Der Flughafen mit echten Starts und Landungen von Verkehrsflugzeugen ist neu
Die Details: Die Lage ist wirklich zentral in Berlin (nahe am Ku´damm). Vom Bahnhof Zoo sind es ca. 800 Meter bis zum LOXX. Es liegt in einer Einkaufspassage direkt neben dem Lidl, einer Bäckerei und weiteren Shops. Ein kleiner Modellbahnshop gehört auch dazu. Dann geht´s an der unscheinbar wirkenden Ticketausgabe ab in den Keller. Direkt in den Raum mit der Modellbahn. Leider bietet die Ausstattung keine Möglichkeit, persönliche Sachen in einem Schließfach unterzubringen. Lediglich eine unbewachte Garderobe steht zur Verfügung. Das heißt: persönliche Sachen während des Besuchs mitschleppen.
Während des gesamten Besuchs waren mit uns noch ca. 20-25 Besucher beim LOXX. Wir hatten also keine Probleme, die Anlage zu besichtigen. Daher konnte uns auch keiner den Platz in der ersten Reihe streitig machen.
Die Anlage stellt Berlin mit seinen bekanntesten Bauwerken dar. Die Erbauer haben versucht, typische Berliner Bauten, Eisenbahn-Betrieb und alltägliche Situationen nachzubilden. Für uns als Nicht-Berliner waren die folgenden Gebäude sofort zuzuordnen: Brandenburger Tor, Reichstag, Fernsehturm am Alexplatz, Rotes Rathaus, Bahnhof Zoo und der Zoo. Für Berliner sind sicher Bauten wie "Bügeleisen Häuser", Bahnhöfe Jannowitzbrücke, Alexanderplatz und Ostbahnhof noch interessant. Dargestellt sind auch die typischen Gleisverzweigungen mit Unter- und Überführungen des Fernverkehrs und den S-Bahn-Geleisen. Es gibt noch einen "Phantasiebereich mit Hafenanlage, Gebirge und einem Personenbahnhof.
Für den Modelleisenbahner soll viel Verkehr zu sehen sein. Hier fahren ICE/IC-Züge, Regionalbahnen, Güterzüge und historische Zuggarnituren.Natürlich gibt´s auch S-Bahnen. Ein Car-System gibt es auch. In einem Teil-Bereich sind Straßenbahnen eingesetzt.
Tatsächlich fahren die S-Bahnen in einer Frequenz, die an den Fahrplan nach Mitternacht angelehnt sein könnten. Die Fernverkehrszüge werden immer wieder durch Betriebsstörungen gebremst. Dadurch ist innerhalb kurzer Zeit der gesamte Kreislauf der Züge blockiert. Die Folge davon ist, dass sich kein Zug mehr bewegt. Das ist offensichtlich "normal". Schon auf der Anlagenbeschreibung im Internet wird auf diese Betriebsstörungen hingewiesen. Das Car-System besteht aus einigen PKWs und 2 Bussen.
Die Anlage wird als größte PHS-Modellbahnanlge angepriesen. Böse Zungen behaupten, PHS wäre kein Hinweis auf die digitale Steuerung sondern die Abkürzung für "per Hand Steuerung". Ist vielleicht so.
Natürlich verdunkelt sich der ganze Raum regelmäßig um den Nachtbetrieb abzuwickeln. Jede Nacht gibt es auch Gewitter und Regen. Dabei ist die Folge von Blitz und Donner durcheinandergeraten. Erst kommt der Donner, dann der Blitz!!!
Die Landschaftsgestaltung ist nicht bis zum Ende durchdacht. Das erkennt man z.B. daran, dass ein Kanal hinter einer Schleuse im Berg verschwindet. Bei den Flugzeugen werde Modelle in verschiedenen Maßstäben nebeneinandergestellt. Während an einer Stelle ein Open-Air Konzert (Sommer) stattfindet ist 10 Meter weiter ein Weihnachtsmarkt (Winter) aufgebaut. Bei diesem Markt sind die Bäume noch fast in voller Blüte. Bei den zur Zeit nur zu jeder vollen Stunde stattfindenden Flugzeugbewegungen versammelten sich die meisten Besucher (Anzahl siehe oben) am Flughafen. Es werden tatsächlich Landungen und Starts nachgestellt. Das ist "nicht schlecht gemacht". Ein paar versteckte Gags gibt es auch. Der Themenschwerpunkt dieser Szenen liegt beim Sex und den Folgen davon (Ein Klapperstorch fliegt über die Häuser).
Ansonsten konnte man beobachten, dass die die Anlage betreuenden Mitarbeiter erst mit vollem Engagement arbeiteten als die beiden Chefs anwesend waren. Dann gab es auch keine Betriebsstörungen mit den o.a. Auswirkungen mehr.
Das Restaurant hatte ein Speisenangebot, dass der Zahl der Besucher entsprach. Als wir um 12.00 Uhr bestellen wollten, waren noch 2 Berliner Currywürste im Angebot. Bouletten hätten wir noch haben können. Schnitzel waren auch aus.
Das LOXX ist für Besucher, die "nur" etwas von der Bahn und den Gebäuden und Besonderheiten der Stadt Berlin sehen wollen, sehr gut geeignet. Dafür sind natürlich auch solche Highlights wie der Flughafen mit den landenden und startenden Maschinen nett anzuschauen. Was einer attraktiven Ausstellung jedoch widerspricht sind die wenigen fahrenden Autos, Bahnen und die nicht immer funktionierenden Druckknöpfe für die Inbetriebnahme von bewegten Teilen (z.B. Kirmes). Ein Besuch lohnt sich nur, wenn man aus anderen Gründen "sowieso in Berlin ist".
Die verbleibende Zeit nutzten wir um einen Teil der Gebäude auch mal im Maßstab 1:1 zu sehen. Wir fuhren mit der S-Bahn zum Alexanderplatz und mit dem Bus zurück zum Bahnhof Zoo.
Kalle, Martin, Uwe und Carol
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